Natendorf und Golste
In der „Heimatkirche“ dem Blatt für den Kirchenkreis Ebstorf, ist über die beiden Dörfer ausführlich berichtet. Infolgedessen sind hier nur einige Ergänzungen notwendig, zumal Kloster und Amt Ebstorf ganz geringe Berechtigungen innehatten, während der Großteil dem Kloster Medingen gehörte. ( Urkunden 428, 498, 5H,62o,697)
Natendorf
Hof Nr.1 – Der Meyerhof
bis 1192 königlicher, dann durch Schenkung Heinrich VI. bischöflich. 1490 bis 1507 – Der Meyer Warner gibt jährlich 4 Wichhimpten Roggen und 6 Wichhimpten Hafer und 1 talentuna ( 2o Schilling), und 8 Schilling. Kuchenbede und ein Fonstunum grauen Wandes et lenu ? Dieser Hof nimmt unter den Meyerhöfen des Bezirkes eine bevorzugte Stellung ein. Im Ausgang des Mittelalters waren ihm verschiedene andere Höfe verpflichtet. Zeitweise hatte er sogar die Vogtei = Gerichtsherrschaft darüber inne. Eine große Mastberechtigung – noch 1660 durfte er 21 Schweine ins Golster Holz treiben – und ganz geringe Dienstleistungen – 1667 Holzfuhren für Ebstorf nach Lüneburg – deuten darauf hin, dass der Meyer hier ausnahmsweise ursprünglich kein Leibeigener war. Noch 1895 und 8171 gehört der Meyerhof in Natendorf zu den größeren veril = stimmberechtigten Höfen des Amtes Medingen. Urkunden Nr. 62o, 697.
145o – de Meyger 1 plog dedit — Schatz
1584 – dem Scharfrichter zu Ueltzen, so Annecke Schnepemanns zu Natendorf gesteupet 5 Mark 4 Schilling. ( als Hexe ?)
1839 – Georg Wilhelm Meyer
1874 – Georg Wilhelm Meyer, erbt vom Vater auch die Gastwirtschaft Nr. 3o in Ebstorf
1963 – Eduard Meyer 61 ha.
Golste
Urkunden
1316 – Graf Nikolaus von Schwerin schenkt Werner Grote das Obereigentum über das Dorf Golste.
133o – miles et fane. dictus (genannt) Kind geben curi is (Höfe) casis (Katen) et lignis (Gehölze) an die Erben, u.a. ludeke von Everingken.
1332 – Geweke Kint, knicht verkofft, mein Dorp to Golstede mit allem Recht an Ratsherrn Stöterogge in Lüneburg.
1358 – Kloster Medingen kauft Golste.
Hofliste.
Neue Hof- Nr.
1450 – Schatz – Hof Nr. 1 De Meyger 1 log 2 Mark,
1563/68 – De Meyger Olrich
1647 – wüst
1787 – Hans Otto 212 Himpten Einsaat.
145o – Schatz Ludeke Beneken 1 plog 24 Schilling – Hof Nr. 2
1563/68 – Bernd Nigemann
1647 – Heinrich Meyer
1787 – Johann Friedrich Kien, geht nach Stadorf auf Hillmers Hof.
145o – Schatz Hof Nr. 3 – Ludeke Timpen 1 plog
1563/68 – Jürgen Schütte 4 Hühner 60 Eier
1647 – wüst
1787 – Schulte- Osten 112 Himpten Einsaat
145o – Schatz Hof Nr.4 Hermann Doven 1 plog 24 Schilling
1563/68 – Friedrich Schütte 4 Hühner 60 Eier
1647 – wüst
1787 – Früchte- Meyer 121 Himpten Einsaat
1450 – Schatz Hof Nr. 5 Helmeke Nigehus 1 Hansen 1 Mark
1563/68 – Heinrich Schüttte 2 Hühner 60 Eier
1647 – Koopmann
1787 – Heinrich Wilhelm Burmester 97 Himpten Einsaat
145o – Schatz Hof Nr.6 1416 – Hermen, 3 Wichhimpten Roggen
1563/68 – Luthe Steinhorst zinsk.
1647 – Steinhorst und Weber
1787 – Hans Jürgen Weber 128 Himpten Einsaat
1450 – Schatz Hof Nr. 6 Helmeke Boden 1 plog 6 Schilling Dienst 1 Mark
1563/68 – Kloster Ebstorf
1647 – Weber
145o – Schatz Hof Nr. 7 Geseke Timpen cote. venit primo super curisen
1563/68 – Tönnies Schmedt
1647 – Jakob Meyer
1878 – Hans Jürgen Meyer
145o – Schatz Hof Nr.8 Henneke Lippoldes cote 6 Schilling
1563/68 – Der Schmied 2 Hühner 3o Eier
1647 – Lüdeke Linde
1787 – Georg Amtsfeld
145o – Schatz Hof Nr. 9 Albert Fiole cote 4 Schilling
1563/68 – Kote
1647 –
1787 – Der Rademacher
1563/68 – Kolkenmeyer – Hof Nr. 1o
1787 – Johann Jürgen Lühr
1563/68 – Hane Thies Hof Nr. 11
1787 – aufgegeben.
Der Meyerhof Nr. 1 nach 1678
1699 – Frantz Schulze, Krüger, olim Pinnau 4 Wichhimpten Roggen, 4 Wichh. Hafer
1709 – Michel Pinnau
1749 – heiratet Hans Daniel Meyer
1773 – Hans Otto 212 Himpten Einsaat
1713 – Haus- Neubau
1808 – Kauf Carl Möller aus Uelzen
1849 – Carl Möller gestorben
1847 – Carl Theodor Möller
1880 – heiratet August Möller, geboren 1855, gestorben 1939
1963 – Erich Möller, Landwirt
1335 – Hinrico Kint wend (verkauft) an H.Stöteroghen,(Ratsherr in Lüneburg) Curiam (Hof) in Golstede.(Nr.172)
1342 – Hinric de Otterslewe resignatio (verzichtet) d.curi (auf den Hof). Nr. 2o7 und 2o8 in Golste.
1349 – Gewerd Schulte verkauft Güter in Golste. ( 23o)
Hof Nr. 1 – Der Meyerhof
1450 – dedit de meyger 1 plog 2 Mark Schatz
1571 – Ins Golster hat de meyger unberechtigt 34 Schweine getrieben. Sie werden vom Bienenbüttler Voigt gepfändet.
1572 – Schneider Kort Meyer aus Hannover darf auf dem Meyerhofe von Olbrich Meyer einen kleinen Speicher bauen.
1578 – Olbrich Meyer hat seinen Knecht Claus Moring erstochen, muss der Freundschaft, des Entleibten 60 Mark zur Sühne geben. Es bürgen für die Schuld: Dittmer Voigts und Hans Hillmer aus Velgen, Jakob Meyer aus Haarstorf, Hans Kröger von Wriedel und Christopher Spangenberg von Natendorf.
1583 – Olrich Wilde, der Meyer von Golste wird abgemeiert. Jürgen Schopenhauer übernimmt den Hof. Er muss nach 5 Freijahren liefern: 4 Wichhimpten Roggen, 4 Wichh.Hafer und ein gutes Hofschwein.
1609 – Die Bauern von Golste klagen gegen Jürgen Schopenhauer, weil er einen eigenen Schäfer hält, statt den Gemeindeschäfer mit zu benutzen.
1608 – Der Meyerhof hat 2 Pferde, 14 Rinder, 14 Schweine, 60 Schafe
1626 bis 1678 – wüst.
1661 – Schopenhauer ist in Lüneburg verschuldet.
Halbhof Nr. 2 – olim berens ( Amt Winsen)
1873 – Julius Friedrich von Hammerstein kauft 15o Morgen dieses Hofes. Dieser Hof war dem Meyerhof Natendorf pflichtig. Auf ihm saßen seit etwa l620 fast nur Familien mit dem Namen Meyer.( Verwandte des Herrenhofes?)
Halbhof Nr. 3 – Kloster Medingen
1608 – Berend Schulte 2 Pferde, 4 Rinder, 14 Schweine, 1o Schafe
1619 – Hans Meyer
1636 – wüst
164o – Hans Jürgen Rehsau
1678 – Hans Schopenhauer , soll vom Acker 6 Sack Roggen abgeben
1743 – Michel Kröger
1775 – Hans Friedrich Ost aus Hohenbünstorf
1847 – Osten
1896 – August Albers
1935 – Elise Albers 26 ha
1963 – Berthold Schultka
Hof Nr. 4 – olim Frucht Kloster Medingen
1602 – Früchte 3 Wichhimpten Roggen Zins
1608 – Früchte 2 Pferde, 14 Rinder, 28 Schweine, 21 Schafe
1636 – wüst
1664 – Peter Meyer
1678 – Hans Meyer 6 Sack Roggen dem Amte Medingen
1685 – Michel Stoffer Meyer geboren
176o – Michel Stoffer Meyer gestorben
17o8 – Jürgen Heinrich Meyer heiratet 1736,
1795 – Jürgen Heinrich Meyer gestorben
1759 – Johann Garsten Harms aus Rieste
1963 – Friedrich Wilhelm Hallensieben 71 ha
19o8 – Wilhelm Hallensleben aus Varendorf Nr. 12
Hof Nr. 5 – Kloster Medingen
1678 – Hans Koopmann 4 Sack Roggen und 9 Schilling Zins
1608 – wahrscheinlich Niemann 2 Pferde, 7 Rinder, 6 Schweine – Heinrich Kopmann 2 Wichhimpten Roggen, 3 mgr und 4 Schilling Zins
1701 – Joachim Kopmann heiratet
1740 – Christian Claus Niebuhr
1860 – Johann Christian Friedrich Tolle
1867 – Adelheid Kiehn geboren
1925 – Wilhelm Kiehn
1954 – Adelheid Kiehn 16 ha
1968 – Hermann u.Wilfried Schultke
Hof Nr. 6 – Ebstorf Stennert
1608 – Steinhorst 2 Pferde, 16 Rinder, 16 Schweine, 4o Schafe
1638 – wüst
1678 – Hans Weber 6 Sack Roggen u. 16 Schilling Zins an Ebstorf
1857 – Johann Heinrich Bergmann
1867 – Kauf durch Major a.D. Julius Frierich von Hammerstein
1897 – Resthof Friedrich Wilhelm Wöhler, Rittergutsbesitzer
Hof Nr. 7 – Kötnerstelle zum Meyerhof in Golste
1608 – Ulrich Schafer 2 Rinder, 3 Schweine, 14 Schafe
1577 – wahrscheinlich Tönnies Schmidt
1678 – Jakob Meyer 2 Himpten Roggen und 3 rh Dienstgeld an Hof Nr.1 treibt Pfandvieh, trägt Briefe, hat kein Land.
174o – Carsten Heinrich Meyer
1838 – Johann Christoph Niebuhr
1875 – Johann Heinrich Niebuhr
1896 – Dorothee von der Ohe geb. Niebuhr
1925 – Wilhelm Kruse 1o ha
1953 – Dorothee Kruse
1968 – Hermann Meyer
Nr. Die Schmiede
1608 – 2 Pferde, 4 Rinder, 7 Schweine, 28 Schafe
1678 – Ludeke Linde, 1 rh Dienstgeld
– – Hermann Amtsfeld
I74o – Frantz Joachim Amtsfeld, zugleich Holtvoigt
1854 – Johann Heinrich Wilhelm Strecker
1896 – Adolf Strecker
1935 – Georg Strecker
1963 – Hans-Georg Strecker Schmiedemeister
Nr. 9 – Der Pfarre in Natendorf
1869 – Kauf durch Julius von Hammerstein
Nr. 1o – Dem Meyer in Golste Nr.1
1608 – Die otmannsche : 3 Rinder, 3 Schweine
1679 – Moritz Niemann kein Land 3 rf Dienstgeld
1963 – Georg Meyer 9 ha
Nr. 13
1335 – Dorothea Osten 1o ha
1963 – Hermann Meyer
Der ehemalige Ebstorfer Klosterhof
1416 – Hein.III chor(Wichhimpten) wig (Roggen) und 1 Mark Zins und 1 Talent 20 Schilling
1450 – Dove Heine 1 plog 24 Schilling Schatz pico rite mico (zur Sühne)
1500 – Cicho Schrader aus Vinstedt
1518 – Verhür 6 Mark Helmke Steinhorst vom abziehenden Schradermann
1452 – Dove Heine? 3 Vichhimpten Roggen l Mark ver den Deenst 3 Schilling cruciales.
1554 und 1557 – Lütke Steinhorst 3 Wichhimpten Roggen und 2 Mark Zins
16o2 und 1634 – Tönnies Steinhorst 3 Wichhimpten Roggen
1636 – wüstes versuchten sich auf dem wüsten Hof
1680 – Johann Thies (auch Stendert genannt) gegen 5 rf Dienstgeld, 18 Tage Spann.
1667 – Hans Wafer Dienst m.Bode und 2 lange und 2 kurze Reisen
1709 – Hans Wafer
1719 – Johann Heinrich Wefers, Hof wird aufgeteilt
Der ehemalige Hof, olim Thies oder Hanen-Hof
1608 – Die Schüttesche : 2 Pferde, 5 Rinder, 7 Schweine, 15 Schafe
1611 – Hans Schopenhauer (Hof Nr.1) klagt, dass in Ebstorf eine Hexe namens Annecke Schnegermann wohne, die etwas in seinen Acker und Hof gelegt habe, wodurch alles Fortkommen auf dem Hof gehindert sei. Die Zauberin wird in Ebstorf peinlich befragt (gefoltert), aber sie gesteht nichts.
1612 – Thies 3 Wichhimpten Roggen
1636 – wüst, ebenso 1678
1644 – Carsten Gohlster ist 1647 mit einem Schelmen auf und davon.
174o – Claus Peter Thies gibt auf
1742 – Jürgen Eberhard Meyer gibt auf
Nienbüttel
In unmittelbarer Nähe des Hofes weisen die von Professor Schwantes ausgegrabenen reichen Bronzefunde, die einem anderen? Typ den Namen gaben, sowie zahlreiche eisenzeitliche Gräber darauf hin, dass hier vielleicht der Sitz eines germanischen Stammfürsten war. Die Sage erzählt von einem Herrensitze auf dem Klinkerberge. Das Geschlecht derer von Nienbüttel taucht in den Urkunden gemeinsam mit den Edelherren von Hardestorpe auf. Ihr Wirtschaftshof war das jetzige Nienbüttel, auf dem ein Meyer angesetzt war.
1220 geben Herzogin Helena und ihr Sohn Otto den Hof an das Kloster Ebstorf. Im gleichen Jahre wird auch der Zehnte erworben.
1416 – villicus (= Meyer) 4 chor avena. 1 Mark Zins an Kloster Ebstorf
1450 – de Meyger 1 plog dedit 2 Mark Schatz
1452 – de Meyger 5 Wichhimpten Hafer und 1 Mark for den Deenst
1554 und 1557 – Carsten Meyer 1o Wichhimpten Hafer
1564 – Carsten Meyer 1 Mark Zins
1568 – Garsten Meyer 10 Wichhimpten Hafer und 1 Mark
1599 – Claus Meyer 10 Wichhimpten Hafer
1591 – Claus Meyer Verhür 30 Mark, Hof vom Vater
1573 – Der Zehnte ist in Nienbüttel gedroschen.
1640 – Der Meyer hat 2 Pferde, 7 Rinder, 7 Schweine, 80 Schafe
1643 bis 1644 incultus (unbebaut der Acker.)
1663 – Carsten Meyer hat 2 Pferde, 18 Rinder, 3o Schweine, 125 Schafe.
1667 – Peter Meyer hat 96 Himpten Einsaat und 6 Fuder Heu. Er hat an Diensten zu leisten 18 Tage Spann in Bode, einmal Holz, 18 Tage Spanndienst in Bode und 5 rh Dienstgeld. Fahren nach Lüneburg und 2 lange und 2 kurze Reisen. Zahlt 18 mgr Zins.
1689 – Johann Meyer 7 rh Verhür, Hof vom Vater Peter Meyer
1719 – 3 Malter Hafer. Er ist Claus Meyers Sohn, heiratet
17o8 – Catharina Jakobs aus Melzingen. Bis in die Gegenwart besitzen die Meyers Nienbüttel.
1935 – Georg Meyer, Gutsbesitzer
1963 – Georg Meyer, Gutsbesitzer
NB. Einer Familienüberlieferung und nach den Erzählungen der “ Alten“ in den umliegenden Dörfern war der Hofbesitzer Carsten Meyer aus Nienbüttel (um 1810) riesenstark. Bei Übergriffen der französischen Soldateska ried man ihn zu Hilfe, und er machte dann “ reine Bahn.“ Er soll allgemein als “ Franzosenschreck“ bezeichnet worden sein.